Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz – Vom Dortmunder Jungen zur Kultfigur des deutschen Fußballs

23 / 100 SEO Punktzahl

Es gibt Fußballer, deren Karriere nicht nur durch Titel und Tore definiert wird, sondern auch durch Leidenschaft, Bodenständigkeit und echte Nähe zu den Fans. Einer von ihnen ist ohne Zweifel Kevin Großkreutz. Der gebürtige Dortmunder hat es geschafft, sich mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Identifikation mit Stadt und Verein einen Platz in den Herzen vieler Fußballfans zu sichern. Seine Geschichte ist eine Reise voller Höhen und Tiefen, die weit über das Spielfeld hinausgeht.

Kindheit in Dortmund – Der Traum vom Profi

Kevin Großkreutz wurde 1988 in Dortmund geboren und wuchs in einer fußballbegeisterten Familie auf. Schon früh kickte er mit Freunden auf den Bolzplätzen der Stadt, immer mit dem Ziel, eines Tages im Signal Iduna Park aufzulaufen. Sein Heimatverein, Borussia Dortmund, war dabei stets das große Vorbild. Großkreutz war kein Wunderkind, sondern ein Spieler, der sich Schritt für Schritt hocharbeitete.

Seine ersten fußballerischen Stationen führten ihn über kleinere Vereine schließlich in die Jugendabteilung von Borussia Dortmund. Doch wie so oft im Leben lief nicht alles geradlinig: Er verließ den BVB in jungen Jahren und spielte zunächst beim FC Rot-Weiß Ahlen. Dort entwickelte er sich zu einem auffälligen Mittelfeldspieler, der sich mit Leidenschaft und Einsatzbereitschaft für höhere Aufgaben empfahl.

Der Durchbruch bei Borussia Dortmund

2009 erfüllte sich sein Kindheitstraum: Kevin Großkreutz kehrte zu Borussia Dortmund zurück. Unter Trainer Jürgen Klopp entwickelte er sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft. Klopp schätzte an ihm nicht nur seine Vielseitigkeit auf dem Platz – Großkreutz konnte sowohl als Mittelfeldspieler, Außenverteidiger als auch Flügelstürmer eingesetzt werden –, sondern auch seine Mentalität.

Er war ein Spieler, der nie aufgab, der lief, kämpfte und sich in jeden Zweikampf warf. Bei den Fans kam das gut an, denn er verkörperte den „echten“ Dortmunder Jungen, der sein Herz auf dem Platz ließ. In einer Ära, in der Dortmund zum deutschen Spitzenklub aufstieg, war Großkreutz ein Gesicht des Erfolgs.

2011 und 2012 gewann er mit dem BVB die Deutsche Meisterschaft, zudem den DFB-Pokal. Besonders in Erinnerung bleibt die Saison 2011/2012, als Dortmund unter Klopp nicht nur den Titel verteidigte, sondern auch im Pokalfinale den großen Rivalen Bayern München mit 5:2 besiegte. Großkreutz war mittendrin und wurde zum Fanliebling, weil er das Gefühl vermittelte, dass ein Fan selbst auf dem Platz steht.

Weltmeister mit Deutschland

Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere war das Jahr 2014. Kevin Großkreutz wurde von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader für die Weltmeisterschaft in Brasilien berufen. Auch wenn er während des Turniers nicht zum Einsatz kam, war er Teil der Mannschaft, die im Finale gegen Argentinien den vierten WM-Titel für Deutschland gewann.

Für Großkreutz war es der größte sportliche Erfolg, der ihn auf ewig mit der goldenen Generation des deutschen Fußballs verbindet. Der Moment, als er den Weltpokal in den Händen hielt, war nicht nur für ihn, sondern auch für viele Dortmunder ein Symbol: Ein Junge aus der Stadt, der es bis ganz nach oben geschafft hatte.

Starke Momente und bittere Rückschläge

Doch die Karriere von Kevin Großkreutz war nicht nur von Glanzlichtern geprägt. Immer wieder geriet er auch abseits des Platzes in die Schlagzeilen. Seine direkte, manchmal ungestüme Art brachte ihm Sympathien, aber auch Kritik ein. Es waren Vorfälle wie eine berühmte „Dönerwurf“-Episode oder kleinere Eskapaden, die sein Image in der Öffentlichkeit prägten.

Sportlich lief es nach seiner Zeit beim BVB nicht mehr so rund. Nach dem Wechsel zu Galatasaray Istanbul kam er aufgrund von Transferproblemen zunächst nicht zum Einsatz. Später folgten Stationen beim VfB Stuttgart, Darmstadt 98 und KFC Uerdingen. Zwar zeigte er immer wieder seine Qualitäten, doch an die ganz großen Erfolge konnte er nicht mehr anknüpfen.

Kevin Großkreutz – Eine Karriere zwischen Kult und Kritik

Leidenschaft als Markenzeichen

Was Kevin Großkreutz jedoch von vielen anderen Spielern unterschied, war seine Leidenschaft. Er spielte nie nur für Verträge oder Geld, sondern immer für das Spiel selbst. Auf dem Platz war er ein Kämpfer, ein Mitreißer, der seine Mitspieler pushte und für seine Fans alles gab. Diese Authentizität machte ihn zu einer Kultfigur, auch wenn seine sportlichen Leistungen nicht immer konstant auf höchstem Niveau waren.

Nähe zu den Fans

Seine Nähe zu den Fans war einzigartig. Großkreutz war nicht der abgehobene Profi, sondern jemand, der auf den Straßen von Dortmund gesehen wurde, der in denselben Kneipen wie die Anhänger saß und sich nicht zu schade war, ein Selfie oder ein Gespräch zu führen. Viele Menschen sahen in ihm einen Spieler, mit dem sie sich identifizieren konnten.

Kritik und Kontroversen

Natürlich blieb das nicht ohne Schattenseiten. Kritiker warfen ihm vor, dass er sein Potenzial nicht immer voll ausgeschöpft habe und zu oft durch Nebenschauplätze von seiner eigentlichen Leistung abgelenkt war. Doch gerade diese Ecken und Kanten machten ihn zu einer Figur, über die man sprach – im Guten wie im Schlechten.

Nach der aktiven Karriere

Nachdem er seine aktive Profikarriere beendete, blieb Kevin Großkreutz dem Fußball treu. Er engagierte sich im Amateurbereich und unterstützte Vereine in seiner Heimat. Außerdem war er in verschiedenen Projekten aktiv, die sich um die Förderung von Jugendlichen und die soziale Arbeit drehten.

Auch heute noch wird er in Dortmund gefeiert, wenn er bei Spielen oder Veranstaltungen auftaucht. Sein Name steht für eine Zeit, in der Borussia Dortmund durch Leidenschaft, Teamgeist und den unbändigen Willen zu kämpfen, Großes erreichte.

Erbe und Bedeutung

Kevin Großkreutz hat Spuren hinterlassen. Nicht nur durch seine Titel mit dem BVB oder den WM-Triumph 2014, sondern vor allem durch seine Authentizität. Er war nie der technisch versierteste Spieler auf dem Feld, aber er war einer, der alles gab. Genau das machte ihn zu einem Vorbild für viele junge Fußballer, die sehen, dass Einsatz und Herzblut genauso wichtig sein können wie Talent.

Sein Name wird immer mit Borussia Dortmund verbunden bleiben, mit einer goldenen Ära des Vereins und mit einer besonderen Nähe zwischen Spielern und Fans. Er ist das Beispiel dafür, dass man auch ohne Superstar-Status ein Held werden kann.

Fazit

Die Geschichte von Kevin Großkreutz ist keine typische Fußballerbiografie voller Glanz und Glamour. Sie ist die Geschichte eines Jungen, der seinen Traum lebte, Höhen erklomm, Tiefen erlebte und am Ende doch als Gewinner dasteht.

Er verkörperte Leidenschaft, Identifikation und Hingabe – Werte, die im modernen Fußball oft zu kurz kommen. Auch wenn er nicht die größten technischen Fähigkeiten besaß, machte er dies durch seinen Einsatz mehr als wett. Für die Fans bleibt er deshalb ein Kultspieler, einer von ihnen, der es auf die größte Bühne geschafft hat.

Und vielleicht ist genau das die wichtigste Botschaft seiner Karriere: Erfolg bemisst sich nicht nur an Toren und Titeln, sondern auch daran, wie sehr man die Menschen bewegt. Kevin Großkreutz hat genau das geschafft – und bleibt so unvergessen.