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Unsichtbare Heldinnen: Lesbische Frauen in der Geschichte


Die Geschichte der Menschheit ist von großen Kategorien wie etwa von der Kunst, von der Politik oder von der Wissenschaft geprägt. Oftmals bleiben die großen Taten vieler Frauen im Verborgenen. Noch mehr gilt dies für lesbische Frauen, die sich wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Neigung verstecken mussten. Manche lesbische Frauen gehen offen mit ihrer Sexualität um, während von anderen erst viele Jahre später berichtet wird. Welche das sind, was ein Celesbian ausmacht und welche Vorteile die Menschheit aus den Taten der Lesben gezogen hat, zeigt der nachfolgende Artikel. 

Was sind Celesbian?


Bei dem Wort Celesbian handelt es sich um ein Kofferwort, das aus den englischen Wörtern celebrity für Berühmtheit und lesbian für Lesbe gebildet wird. Das Wort umschreibt eine berühmte Frau, die sich – wie viele Frauen verschiedenen Alters – vom weiblichen Geschlecht angezogen fühlt. Meist ist die Frau noch am Leben und zelebriert ihre lesbische Seite in der Öffentlichkeit. Zu den berühmten Lesben kommen noch weitere hinzu, die sich aus bestimmten Gründen nicht outen können oder konnten. Aufgrund der heimlichen Liebe gibt es kaum Aufzeichnungen, um die lesbische Neigung der berühmten Frau zuzuordnen. Das macht es für Historiker nicht gerade leicht, eine klare Aussage zu treffen. 

Bekennende Lesbe im NS-Regime: Johanna Elberskirchen (1864-1943)


Insbesondere in der Zeit des NS-Regimes ist es verboten gewesen, eine intime Beziehung mit einer gleichgeschlechtlichen Person einzugehen. Anders als bei homosexuellen Männern gab es jedoch keine konkrete Strafe wie etwa die Verhaftung oder die Verschleppung in ein KZ-Lager. Dennoch war es verpönt, offen als Lesbe zu hausieren. Wer das klassische Rollenbild der liebenden Mutter und Ehefrau nicht erfüllte, galt als Staatsfeind. Johanna Elberskirchen war ein Freigeist, der aus einer kleinen Kaufmannsfamilie entstammte. Sie kämpfte unermüdlich für die Rechte der Frauen und schrieb unter einem Pseudonym über die Gewalt der Männer an Frauen. Da ihr ein Studium als Frau in Deutschland verwehrt blieb, musste sie ins Ausland gehen. In Bern studierte sie Medizin und später folgte ein Jurastudium in Zürich. Sie führte mehrere gleichgeschlechtliche Beziehungen in ihrem Leben. Um 1900 kehrte sie mit ihrer Lebensgefährtin Anna Eysoldt in ihre Geburtsstadt Bonn zurück, um ihr Buch “Die Liebe des dritten Geschlechts” zu veröffentlichen. Nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin zog es sie nach Berlin, wo sie sechs Jahre später mit ihrer zweiten Lebensgefährtin Hildegard Moniac eine Homöopathiepraxis eröffnete.

Die Naturwissenschaftlerin Maria von Linden (1869-1936)


Maria von Linden ist vielen ein Begriff, da noch heute zahlreiche Plätze und öffentliche Schulen nach ihr benannt sind. Die auf Schloss Burgberg geborene Gräfin war Tübingens erste Studentin, die sich als spätere Parasitologin und Zoologin einen Namen machte. Als eine der ersten Frauen überhaupt erwarb sie Anfang des 20. Jahrhunderts einen Professorentitel, wobei sie allerdings nicht lehren durfte. Ihr ist es zu verdanken, dass Verbandsmaterial aufgrund der antiseptischen Wirkung mit Kupfer versehen wurde. Als Verfechterin des Nationalsozialismus kämpfte sie für die Rechte und die Freiheit der Frauen. Viel ist nicht über ihr Liebesleben bekannt. Allerdings ist die deutsche Psychologin und Lehrerin Gabriele Gräfin von Wartensleben (1870–1953) direkt neben ihr begraben: Beide verband eine außergewöhnliche Lebensfreundschaft, die von vielen als gleichgeschlechtliche Partnerschaft angesehen wird. 

Die schwedische Kronprinzessin Christina (1461-1521)


Schon zu früheren Zeiten musste die lesbische Liebe verborgen bleiben, um das royale Königshaus zu schützen. Die Rede ist von Christina von Schweden, die als Tochter des schwedischen Königs Gustav II. Adolf (1594–1632) und seiner Gemahlin Maria Eleonora von Brandenburg (1599–1655) als Kronprinzessin zur Welt kam. Von 1632 bis 1654 regierte sie als schwedische Königin und sorgte nicht nur mit dem Übertritt zum Katholizismus für Aufsehen. Auf Wunsch des Vaters, der in ihrer frühen Kindheit verstarb, wurde sie wie ein Kronprinz ausgebildet. Die männliche Erziehung, die kurzen Haare und die Hosen samt Stiefeln sowie ihre tiefe Stimme trugen zu ihrem männlichen Charakter bei. Von 1644 bis 1662 soll die Königin heimliche Liebesbriefe mit ihrer Hofdame Ebba Sparre (1626–1662) ausgetauscht haben. Neben weiteren Liebschaften, die ihr angehängt wurden, blieb sie sich stets treu und ließ sich auf keine Ehe mit einem Mann ein.

Die Polizistin Laurel Hester (1956-2006)


Laurel Hester war eine amerikanische Polizistin, die offen mit ihrer Beziehung zu ihrer Partnerin Stacie Andree umging. Die Polizistin, die außerordentlich beliebt war und die den letzten Dienstgrad Lieutenant innehielt, erkrankte an Lungenkrebs. Bald war klar, dass der Krebs nicht mehr aufzuhalten war. Um ihre Partnerin auch nach ihrem Tod gut versorgt zu wissen, appellierte sie noch im Krankenhausbett in einer Videobotschaft an die amerikanische Regierung. Denn bis zum Jahr 2006 waren gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht im selben Recht wie heterosexuelle Paare, um eine Pensionszahlung zu erhalten. Bereits zwei Tage nach ihrem Appell stimmten die Delegierten für ein solches Recht ab. Der Polizistin ist es zu verdanken, dass die Rechte der lesbischen Frauen ein Stück ausgeweitet wurden. Nur einen Monat nach ihrem Aufruf starb die Polizistin an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Ihre Heldentat wurde in dem Film Freeheld thematisiert, der 2008 einen Oscar als bester Kurzdokumentarfilm erhielt.

Fazit


Die Geschichte der unsichtbaren Heldinnen zeigt, dass die lesbische Liebe schon immer einen großen Stellenwert hatte. Durch die Taten der berühmten Frauen steht die lesbische Liebe im Fokus, die mehr denn je gefeiert werden sollte

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